Der Beirat Huchting, das von den „Huchtingern“ alle vier Jahre direkt gewählte „Stadtteilparlament“ ist angesiedelt beim Ortsamt. Die Mitglieder des Stadtteilbeirates sowie die sachkundigen Bürger/innen in den Fachausschüssen sind selbst in den unterschiedlichen Quartieren, Vereinen, Initiativen und Institutionen des Stadtteils verankert, bringen also aus eigenem Kenntnisstand heraus Informationen und aktuell zu behandelnde Themen in den Beirat ein bzw. tragen solche zur Bearbeitung an das Ortsamt heran. Der Beirat tagt in der Regel einmal monatlich in öffentlicher Sitzung. In diesen Sitzungen hat jeder Bürger und jede Bürgerin die Möglichkeit, sich zu informieren, an den Debatten teilzunehmen oder eigene Wünsche und Anregungen einzubringen. In öffentlichen Beiratssitzungen und in den öffentlich tagenden Sitzungen seiner Fachausschüsse werden zum Beispiel auch Pläne zur Stadtteilentwicklung von den zentralen Ämtern für „jedermann verständlich“ vorgestellt und beraten. Die Bewohner haben hier also frühzeitig die Möglichkeit, Ideen und Einwände vorzutragen. Der Beirat ist das Gremium vor Ort, an das sich jeder Bewohner jederzeit wenden kann und das auf diese Mitwirkung auch angewiesen ist. Er behandelt solche aus der Bewohnerschaft angemeldeten Themen des Stadtteils, lässt die Bewohner immer zu Wort kommen und nimmt ihre Meinung sehr ernst. Er sieht das gemeinsame Arbeiten am Stadtteil zum Wohle der hier lebenden, wohnenden und arbeitenden Menschen als seine selbst gestellte Aufgabe.
Eine Bürgerbeteiligung und lokale Demokratie braucht Zeit, macht Arbeit und erscheint oft unbequem. Aber: die politische Kultur der Stadt Bremen ist durch die Beiräte und Ortsämter mitgeprägt. Durch sie kann eine breite Verantwortungsbeteiligung wachsen und zum zivilen Umgang in der Stadt, zum fairen Austragen ihrer Konflikte sowie zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Gemeinwesen beitragen.
Der Beirat hat eigene Finanzmittel, die Globalmittel, und er entscheidet öffentlich über die Vergabe dieser Mittel. Gefördert werden damit zum Beispiel Projekte, die von Vereinen, Initiativen und Institutionen des Stadtteils entwickelt wurden und zu deren Durchführung eine Ergänzungsfinanzierung notwendig ist. Es sind Projekte, in denen neben den Beiratsmitteln ein ehrenamtliches Engagement der Betreiber und meist noch ein selbst aufgebrachter finanzieller Eigenanteil der durchführenden Organisation, sowie weitere Drittmittel, Spenden und (finanzielle, materielle, durch Dienstleistung oder Maschinenpark erbrachte) Mittel von Sponsoren stecken.
Rund 20 % der Globalmittel des Beirates Huchting stellt dieser jährlich dem Jugendbeirat Huchting zur Verfügung, mit dem das Gremium junger Stadtteilvertreter eigene Vorhaben und das Projekt „Ideen im Kopf?“, das sich an junge Menschen mit Ideen zum Stadtteil richtet, durchführen.